Spielplätze, Flachs, Glanzstoff: Das sind die Preisträger des Heimat-Preises 2023
Landrat Stephan Pusch und 1. Stellvertretender Landrat Erwin Dahlmanns haben während einer Feierstunde im Heinsberger Kreishaus die Preisträger des Kreis-Heimatpreises 2023 bekanntgegeben. „Ich darf allen Teilnehmern am Heimatpreis 2023 für das großartige bürgerschaftliche Engagement danken. Das Engagement für unsere Heimat zählt zur DNA des Kreises Heinsberg. Besonders in der heutigen Zeit ist es von großer Bedeutung, das Verbindende in der Gesellschaft zu fördern“, sagte Landrat Stephan Pusch während der Preisverleihung, die vom Querflötenensemble der Kreismusikschule unter der Leitung von Esther Mann musikalisch begleitet wurde.
Der 1. Platz und damit ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro geht in diesem Jahr an die Spielplatz-Testerin Claudia Franzen. Frau Franzen dokumentiert und testet seit dem Jahr 2022 die Spielplätze in unserer Region. Sie hat bereits mehr als 200 Spielplätze besucht und möchte Tipps geben und die schönen Orte im Kreis Heinsberg vorstellen und Aufmerksamkeit für die Zustände der Spielplätze schaffen. Neben ihrer umfangreichen Homepage und ihrem Instagram Account hat sie eine Spielplatzkarte herausgebracht, auf der sie ihre Lieblingsorte vorstellt. Claudia Franzen arbeitet eng mit den Behörden in der Region zusammen und sieht sich als Bindeglied zwischen den Behörden und Kindern, Eltern und Großeltern und hat so eine große Community mit Spielplatzfans geschaffen.
Den 2. Platz und damit ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro hat die Jury dem Heimatverein Wegberg-Beeck für seine außergewöhnliche Vereinsarbeit zu Flachs im Kreis Heinsberg in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugesprochen. Die Vereinsarbeit des Beecker Heimatvereins schließt verschiedene Projekte und Aktivitäten rund um die beiden Beecker Erlebnismuseen – dem Flachsmuseum und dem Museum für Europäische Volkstrachten – ein. Im Flachsmuseum stehen Forschung, Erhalt und Weitergabe von Wissen und Kenntnissen rund um die alte Kulturpflanze Flachs im Vordergrund, im Museum für Europäische Volkstrachten stehen ergänzend Leinen und Textil im Mittelpunkt. Ein Highlight und Publikumsmagnet sind die Flachsdiplome für Schulklassen, Gruppen und Einzelbesucher.
Mit dem 3. Platz (Preisgeld: 2000 Euro) ist das Dokumentationszentrum Glanzstoff des Fördervereins Industriepark Oberbruch bedacht worden. Das Dokumentationszentrum Glanzstoff befindet sich seit dem Jahr 2021 im Industriepark Oberbruch. Dort war das ehemalige Stammwerk des Kunstseide-Produzenten „Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG“. Im Jahr 1899 wurde die „Vereinigte Glanzstoff-Fabriken AG“ gegründet und entwickelte sich zu einem der international bedeutendsten Unternehmen der Kunstfaserindustrie. Im Dokumentationszentrum werden die Geschichte des Unternehmens und die industrielle und gesellschaftliche Entwicklung des Kreises Heinsbergs präsentiert. Für das Dokumentationszentrum wurde die einzigartige und firmeneigene Sammlung von Fotografien, Grafiken, Filmen, Gemälden, historischen Dokumenten, Objekten, Kleidung, Bauplänen sowie der Firmenbibliothek aufbereitet. Ausgewählte Stücke aus dieser Sammlung sind im Dokumentationszentrum zu sehen. Im Rahmen der Veranschaulichung werden zeitlose Faktoren wie Erfinder- und Unternehmergeist, internationale Konkurrenz, Kriegswirren, Emanzipation oder Einwanderung berührt.
Der Heimat-Preis wurde nach 2019, 2020, 2021 und 2022 zum fünften Mal verliehen. Die Ausschreibung erfolgte im gesamten Kreisgebiet. Mit dem Kreisheimat-Preis werden Projekte ausgezeichnet, die die Heimatbegeisterung der Menschen im Kreis Heinsberg zum Ausdruck bringen und verdeutlichen, dass durch gemeinsames Engagement vor Ort Lebensqualität und Verbundenheit insgesamt gestärkt werden. Gesucht wurden Beiträge zur Erhaltung von Traditionen, Brauchtumspflege, zur Stärkung der Gemeinschaft oder zur Bewahrung und Stärkung der lokalen und regionalen Identität im Kreis Heinsberg. Insgesamt gingen 16 Bewerbungen und Vorschläge ein, die von Mitarbeitern der Kreisverwaltung gesichtet und aufbereitet wurden. Im September benannte die Jury die drei Preisträger. „Die Jury war sich einig, dass eigentlich alle Initiativen preiswürdig sind“, sagte der Landrat. Jurymitglieder waren in diesem Jahr Erwin Dahlmanns, Dr. Christiane Leonards-Schippers, Dietmar Moll, Walter Leinders, Hans Schürgers, Heinz-Jürgen Wolter, Frank Baczyk und Stephan Pusch.