Schutzkittel und Fahrzeuge für die Ukraine

Rund 80.000 Schutzkittel stellt der Kreis Heinsberg kostenlos für den Einsatz in Krankenhäusern in den vom Krieg besonders betroffenen Regionen in der Ukraine (unter anderem Charkiw) zur Verfügung. Die Schutzkittel stammen aus Restbeständen des ehemaligen Impfzentrums des Kreises Heinsberg und werden über die Ukraine-Hilfe Düsseldorf und das Blau-Gelbe Kreuz in Köln in die Kriegsregion geschafft.

Der Blau-Gelbes Kreuz e.V. ist ein staatlich anerkannter, gemeinnütziger Verein mit Sitz in Köln, der bereits seit 2014 die Entwicklung einer freien, demokratischen Ukraine unterstützt und Hilfe für die Opfer des Krieges, insbesondere für Kinder, Binnenflüchtlinge, verletzte und andere stark bedürftige Menschen aus den vom Krieg betroffenen Regionen leistet. Seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine realisieren die Helfer des Blau-Gelben Kreuzes zahlreiche Maßnahmen, um den Ukrainern und ihrem Land Hilfe zu leisten.

Der Kreis Heinsberg unterhält eine Solidaritätspartnerschaft mit dem Rajon Nikopol (Ukraine). Neben den im Oktober 2023 gespendeten Fahrzeugen aus dem Fuhrpark der Kreisverwaltung sowie 20 ausgesonderten Computern wurden im Januar 2024 vier weitere Fahrzeuge in den Rajon Nikopol gespendet.

Nach Rücksprache mit der Bezirksverwaltung in Nikopol besteht weiterhin ein hoher Bedarf an Fahrzeugen zur Personenbeförderung. Durch den russischen Angriffskrieg ist unter anderem die Infrastruktur und der öffentliche Nahverkehr im Rajon Nikopol sehr eingeschränkt. Fahrzeuge zum Transport von Personen werden dringend benötigt, um vielen Menschen und insbesondere Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung weiterhin an Angeboten von öffentlichen Einrichtungen, wie das humanitäre Gebietszentrum des Rajons, teilhaben zu lassen. Außerdem werden vor allem Feuerwehrfahrzeuge benötigt.

Aus dem Förderprogramm „Wiederaufbauprojekte NRW-Dnipropetrowsk (Ukraine)“ der Landesregierung Nordrhein-Westfalen wurde eine Vollfinanzierung für das Projekt „Fahrzeuge für die Stadt Marhanez“ bewilligt. Insgesamt wurden zwei Kleintransporter und zwei ausgesonderte Fahrzeuge aus dem Fuhrpark der Kreisverwaltung in den Rajon Nikopol gespendet. Der Transport in die Ukraine wurde von dem Verein „Blau-Gelbes Kreuz Deutsch-Ukrainischer Verein e.V.“ geplant und durchgeführt.

Der Kreistag hatte die Verwaltung im September 2023 ermächtigt, einen Solidaritätspartnerschaftsvertrag mit dem Rajon Nikopol zu unterzeichnen. Auf Wunsch des ukrainischen Partnerkreises wird aktuell die Umsetzung einer Delegationsreise in den Kreis Heinsberg organisiert. Bei einem möglichen Besuch im April 2024 sollen neben der Unterzeichnung des Solidaritätspartnerschaftsvertrages neue Projekte geplant werden, um den Rajon Nikopol neben kurzfristigen humanitären Maßnahmen auch mittelfristig zu unterstützen.

Es ist beabsichtigt, dass der Vorsitzende des Bezirksrates Nikopol, der Bürgermeister der Stadt Marhanez und ein Abgeordneter des Stadtrates der Stadt Marhanez die Reise antreten werden. Eine anteilige Förderung dieser Reise durch die Engagement Global gGmbH wurde bereits zugesagt. Derzeit wird die Genehmigung dieser Ausreise durch die ukrainische Regierung noch geprüft. Sofern die Ausreise nicht genehmigt werden sollte oder die Reise aufgrund des Krieges nicht angetreten werden kann, wird die Unterzeichnung digital durchgeführt.

Uwe Garben (von links) vom Blau-Gelben Kreuz, Norbert Franzke (Gesundheitsamt Kreis Heinsberg), Hans-Peter Pelzer vom Feuerschutzzentrum Erkelenz und Sergej Stoliar (Blau-gelbes Kreuz). Foto: Kreis HS
Uwe Garben (von links) vom Blau-Gelben Kreuz, Norbert Franzke (Gesundheitsamt Kreis Heinsberg), Hans-Peter Pelzer vom Feuerschutzzentrum Erkelenz und Sergej Stoliar (Blau-gelbes Kreuz). Foto: Kreis HS

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