Kindergesundheit: Eltern sind bei Medienkonsum Vorbilder

Ein Fachtag des Gesundheitsamtes des Kreises Heinsberg widmete sich der Kindergesundheit aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit fast 300 Teilnehmenden aus zahlreichen Bereichen und Institutionen der Kinder- und Jugendarbeit kann die Veranstaltung als wertvoller Beitrag zum Wohle der Kinder im Kreis Heinsberg bezeichnet werden.

Mit großem Interesse verfolgten Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen, Schulen, Sozialverbänden sowie Hebammen und Ärzte im Forum des Kreisgymnasiums Heinsberg die Vorträge aus mehreren Sachgebieten des Gesundheitsamtes und der Kinder- und Jugendmedizin. Nach Grußworten durch den Allgemeinem Vertreter des Landrates Philipp Schneider sowie durch den Schulleiter des Kreisgymnasiums Christof Schröder und die Leiterin des Gesundheitsamtes Heidrun Schößler führte Gesundheitsdezernentin Dr. Sonja Maurer durch das Programm.

Ein zentrales Thema des Fachtags war die Mediennutzung durch Kinder und Jugendliche. Dr. Friederike Plum, Kinderärztin im Kreisgesundheitsamt, referierte über die Empfehlungen der Fachgesellschaften zur Mediennutzung durch Kinder bis 16 Jahre. Wichtige Botschaften waren, dass der Medienkonsum durch Kinder so spät wie möglich, nicht vor dem dritten Geburtstag beginnen und durch Eltern eng begleitet sein sollte. Erwachsene sollten mit gutem Beispiel vorangehen. „Es ist dringend erforderlich, dass wir den Kindern zeigen, wie man verantwortungsvoll mit Medien umgeht und dabei nicht den persönlichen Kontakt vernachlässigt“, sagte Friederike Plum.

Anschließend berichtete Dr. Britta Wegmann, Leiterin des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes im Gesundheitsamt Heinsberg, über die Schuleingangsuntersuchungen im Kreis und präsentierte ausgewählte Daten aus den letzten beiden Einschuljahrgängen. Anders als in früheren Untersuchungen fielen immer öfter Verhaltensstörungen oder psychosoziale Probleme bei den Schulneulingen auf. Besonders alarmierend sei die steigende Zahl von Kindern, die eine sonderpädagogische Förderung benötigten.

Nach der Pause informierte Dr. Stefan Wüller, BVKJ-Obmann der Kinder- und Jugendärzte im Kreis Heinsberg, über die aktualisierten Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Kinder und stieß mit seiner Präsentation auf großen Zuspruch im Auditorium. „Eine gute Aufklärung und rechtzeitige Impfungen sind entscheidend für den Schutz unserer Kinder,“ sagte Stefan Wüller. Schließlich bräuchten gut geimpfte Kinder auch gut geimpfte Eltern.

Nora Esser, Gesundheitswissenschaftlerin im Kreisgesundheitsamt, präsentierte die Ergebnisse einer umfangreichen Befragung in Kindertagesstätten, Grund- und Förderschulen im Kreis Heinsberg durch das Gesundheitsamt zu den Themen Ernährung, Bewegung, Schreib- und Leseförderung, Mediennutzung und Sozialkompetenz. Die Umfrage spiegelte die hohe Aktivität der Einrichtungen zu diesen Themen wider. Sozialkompetenz und Resilienz stellten in allen Einrichtungsformen ein zentrales Thema dar, ebenso wie Medienkonsum. Abschließend wurde noch auf die zahlreichen unterstützenden Arbeitsmaterialien des Gesundheitsamtes hingewiesen. Diese sind im Serviceportal des Kreises Heinsberg (service.kreis-heinsberg.de) unter dem Stichwort „Kinder- und Jugendgesundheitsdienst“ zu finden.

Zu guter Letzt stellte Markus Wilmer, Diplom-Sozialpädagoge und Fachkraft für Suchtprävention, die vielfältigen Präventionsangebote des Gesundheitsamtes vor, mit denen Kinder und Jugendliche in Schulen und Freizeiteinrichtungen über die Gefahren von Alkohol, Nikotin und Co. informiert werden. Für Lehr- und Betreuungspersonal wurden spezielle Workshops zur motivierenden Gesprächsführung vorgestellt, die individuell oder als Inhouse-Schulung beim Gesundheitsamt gebucht werden können und die auf große Resonanz stießen.

Der Fachtag war nach Einschätzung des Kreisgesundheitsamtes ein voller Erfolg und hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit aller Akteure im Bereich der Kindergesundheit ist. Die Teilnehmenden verließen die Veranstaltung mit vielen neuen Ideen und dem gemeinsamen Ziel, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder im Kreis Heinsberg unermüdlich und zusammen zu verbessern.

Kinder unter drei bleiben handyfrei: Dr. Friederike Plum, Kinderärztin im Kreisgesundheitsamt, referierte über die Empfehlungen der Fachgesellschaften zur Mediennutzung durch Kinder bis 16 Jahre. Foto: Kreis Heinsberg
Kinder unter drei bleiben handyfrei: Dr. Friederike Plum, Kinderärztin im Kreisgesundheitsamt, referierte über die Empfehlungen der Fachgesellschaften zur Mediennutzung durch Kinder bis 16 Jahre. Foto: Kreis Heinsberg

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